Emittentin

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Was ist eine Emittentin?

Die Emittentin beziehungsweise der Emittent eines Wertpapiers ist die Herausgeberin des Papiers. Den Vorgang selbst nennt man Emission. Wobei es sich dabei sowohl um die Ausgabe börsenfähiger als auch anderer Wertpapiere handeln kann. Die bekanntesten Wertpapiere sind sicherlich Aktien. In diesem Fall ist die jeweilige Aktiengesellschaft die Emittentin, denn Aktien können nur von Unternehmen emittiert werden und nicht von anderen Institutionen. Staatsanleihen hingegen zum Beispiel sind Wertpapiere, deren Emittenten die jeweiligen Staaten sind. Ob von einem Emittenten oder einer Emittentin gesprochen wird, hängt von der jeweiligen Rechtsform beziehungsweise Staatsform und deren grammatikalischen Geschlecht ab und hat ansonsten keine weitere Bedeutung. Das Königreich Belgien ist Emittent von Staatsanleihen, die Bundesrepublik Deutschland ist Emittentin von Staatsanleihen. Weil der Großteil der Firmen die Rechtsform einer Gesellschaft aufweisen, Aktiengesellschaft oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung, und damit einen weiblichen Artikel führen, werden auch die meisten Wertpapiere von Emittentinnen herausgegeben.

Warum sind Kenntnisse über die Emittentin wichtig?

Die Emittenten einer Anleihe, Aktie, eines Zertifikats oder Fonds etc. verschaffen sich mit der der Ausgabe verbriefter Rechte Kapital auf dem Kapitalmarkt. Im Gegenzug wird den Anlegern eine Rendite garantiert oder in Aussicht gestellt. Abhängig von der genauen Art des Wertpapiers wird eine feste Verzinsung zugesichert oder – beispielsweise bei Aktien – eine Beteiligung am Unternehmenserfolg in Form einer Dividende in Aussicht gestellt. Anders als Geldanlagen bei Banken oder Sparkassen ist das Kapital der Anleger nicht durch ein Einlagensicherungssystem geschützt. Wird die Emittentin zahlungsunfähig, ist das angelegte Geld ganz oder teilweise verloren. Um das Risiko einschätzen zu können, sind daher Kenntnisse über die Emittentin wichtig.

Informationspflichten der Emittentin

Gibt ein Unternehmen Wertpapiere heraus, muss es detaillierte Informationen über seine wirtschaftliche Lage veröffentlichen. Diese sind für Laien allerdings oft schwer einzuschätzen. Einschätzungen der Emittentin von Profis (Banken, Rating-Agenturen, Anlageberater) können daher bei der Anlageentscheidung hilfreich sein. Eine wichtige Frage, die allerdings auch für nicht professionelle Anleger klar auf der Hand liegt ist die nach der finanziellen Zuverlässigkeit des Emittenten in der Vergangenheit: Hat das Unternehmen rückblickend alle finanziellen Verpflichtungen erfüllt?

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