Pflegeimmobilie oder Eigentumswohnung?

Für die Bewertung einer Immobilie als Kapitalanlage sind die zu erwartenden Mieteinnahmen sowie die zukünftige Wertentwicklung des Objekts von entscheidender Bedeutung. Beides ist nicht unabhängig voneinander, sondern wird maßgeblich von der Nachfrage bestimmt.

Hoher Bedarf an Pflegeplätzen auch in Zukunft

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Es ist daher sicher, dass der zukünftige Bedarf an Pflegeplätzen das heutige Angebot deutlich übersteigen wird. Selbstverständlich erlaubt diese demographische Vorhersage keine direkten Rückschlüsse auf die Auslastung jeder einzelnen Pflegeeinrichtung. Aber sie erlaubt die Feststellung, dass eine Vollbelegung der Pflegeplätze der Normalfall sein wird und Kapitalanleger daher primär darauf achten müssen, nicht in eine der negativen Ausnahmen zu investieren. Probleme mit der Auslastung werden nur schlecht geführte Pflegeheime haben und solche, deren Standorte sehr ungünstig sind. Beide Risiken kann der Anleger minimieren, indem er eine Pflegeimmobilie in einer Einrichtung eines Betreibers erwirbt, der sich bereits als zuverlässig und wirtschaftlich erfolgreich erwiesen hat.

Schwierigere Prognose bei Eigentumswohnungen

Auch der Wohnungsmarkt wird noch längerfristig von einer sehr hohen Nachfrage geprägt sein. Aber schon heute ist erkennbar, dass die regionalen Unterschiede hier sehr groß sind. Trotz der Wohnungsknappheit auf nationaler Ebene herrscht in einigen Regionen ein Überangebot, das mit einem erheblichen Leerstand verbunden ist. Gegenwärtig scheint es, als seien zumindest Eigentumswohnungen in Großstädten auch langfristig als sichere Anlageform zu betrachten. Aber die Mode ändert sich, das Wohnen im Grünen kann durchaus wieder zum Trend werden. Wenn dazu noch moderne Mobilitätskonzepte künftig das Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz einfacher, schneller und billiger machen, kann sich die gegenwärtige Landflucht schnell in eine Stadtflucht umkehren. Kurz gesagt unterliegen die Bedarfsprognosen für Mietwohnungen höheren Unsicherheiten als die Bedarfsprognosen für Pflegeimmobilien.

Weniger Verwaltungsaufwand

Für eine Pflegeimmobilie spricht darüber hinaus auch der geringe Verwaltungsaufwand. Der Eigentümer schließt den Mietvertrag mit dem Betreiber ab und steht selbst in keinem Vertragsverhältnis zum Bewohner seines Pflegeapartments. Damit entfällt auch der gesamte mit einem Mietverhältnis oder einem Mieterwechsel verbundene Verwaltungsaufwand.